Materialkunde: Textilien

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FASERARTEN

NATURFASERN     CHEMIEFASERN  
Tierische Fasern Pflanzliche Fasern   Natürliche Chemiefasern Synthetische Fasern
❂ Schafwolle ❂ Baumwolle   ❂ Viskose ❂ Polyester
❂ Lamawolle ❂ Flachs   ❂ Reyon ❂ Polyamid
❂ Angorawolle ❂ Kokos   ❂ Cupro ❂ Polyacryl
❂ Seide ❂ Leinen   ❂ Modal ❂ Polypropylen
❂ Kamelhaar ❂ Jute   ❂ Acetat ❂ Elasthan
❂ Rosshaar ❂ Sisal   ❂ Gummi  
      ❂ Alginat  

 

Baumwolle

❂ Anbaugebiete
  • China
  • Indien
  • USA
  • Pakistan
  • Griechenland
❂ Eigenschaften
  • Saugfähig
  • Hautfreundlich
  • Hohe Reißfestigkeit
  • Gute Wascheigenschaften
  • Knitteranfällig
❂ Anbau und Ernte
  • die Baumwolle wächst zu einer strauchhohen, einjährigen Pflanze
  • die Aussaat findet zwischen Anfang Februar und Anfang Juni statt, die Ernte erfolgt zwischen Oktober und Februar
  • 3 Monate nach Aussaat verwandeln sich die im Kelch sitzenden Fruchtknoten zu länglichen Kapseln und springen auf. Heraus quellen bis zu einer halben Million Samenhaare – die reine Baumwolle
  • große Flächen werden meistens maschinell abgeerntet, bei kleinen Anbaufeldern und in weniger entwickelten Staaten erfolgt die Ernte oft noch mit der Hand
  • nach dem Reinigen, Krempeln und Kämmen der Faser wird die Baumwolle zu Garn versponnen
❂ Verwendung
  • Hauptanwendungsbereich für Baumwolle ist die Textilindustrie, z.B bei Vorhängen und Möbelstoffen
  • Verbandsmaterial, Kosmetik und Hygieneartikel, Fischernetze, Zelte, Planen, Feuerwehrschläuche, etc.
  • Baumwolle findet man ebenfalls bei der Herstellung von einigen Papiersorten, Kaffeefiltern, Bucheinbänden und Banknoten
  • Das Öl aus den Baumwollsamen kann im raffinierten Zustand als Speiseöl oder Brennstoff verwendet werden

 

Flachs

❂ Anbaugebiete
  • Irland
  • Belgien
  • Niederlande
  • Nordfrankreich
  • Russland
  • Österreich (Mühl- und Waldviertel)
❂ Eigenschaften
  • Antistatisch und schmutzabweisend
  • Flachs ist steif im Griff
  • Hohe Reißfestigkeit
  • Sehr reißfest und extrem unelastisch
  • Seidiger Glanz
  • Knitteranfällig
  • Saugfähig
❂ Anbau und Ernte
  • Die Flachs oder Leinenfaser werden aus den Stängeln der Flachspflanze gewonnen und zählt zu den Bastfasern. Die Fasern bilden Bündel, im Gegensatz zu Samenfasern wie Baumwolle, die aus unverbundenen Einzelfasern bestehen.
  • Die Aussaat findet zwischen Ende März/Anfang April statt, die Ernte erfolgt zwischen Ende Juli/Anfang August.
  • Flachs erreicht eine Höhe von 70-100 cm.
  • Bei der Ernte werden die Leinpflanzen mittels spezieller Maschinen mit den Wurzeln aus dem Boden gerissen, das Stroh wird auf dem Boden abgelegt und parallel ausgerichtet.
  • Das Spinnen erfolgt im Nassspinnverfahren (Faden wird durch ein Wasserbad gezogen) oder im Halbnassverfahren (Faden wird nur befeuchtet).
❂ Verwendung
  • Vorhänge
  • Bett, Hauswäsche und Kleidung
  • Bezugsstoff für Bucheinbände
  • Bespannen für Leinwände in der Malerei
  • Der holzige Teil des Flachsstängels wird als Einstreu in der Pferdehaltung verwendet.

 

Seide

❂ Anbaugebiete
  • China
  • Japan
  • Indien
❂ Eigenschaften
  • Hohe Reißfestigkeit
  • Seide kann bis zu 1/3 ihres Gewichtes an Wasser einlagern
  • Nicht knitteranfällig
  • Seide ist lichtempfindlich, Vorhangteile bitte unbedingt abfüttern
❂ Anbau und Ernte
  • Seide ist eine Natur Faser,(besteht hauptsächlich aus Eiweiß) die aus den Kokons der Seidenraupe gewonnen wird.
  • Die meisten Seidenraupen ernähren sich von den Blättern des Maulbeerbaumes, deshalb wird meist von der Maulbeerseide gesprochen.
  • Die Raupen verpuppen sich, sie werden mithilfe von Heißwasser oder Wasserdampf vor dem Schlüpfen getötet, um zu verhindern, dass die Kokons zerrissen werden.
  • Jeder Kokon besteht aus einem Faden von ca. 3000-4000 m Länge, wovon nur 1/3 als Endlosfaden abgehaspelt wird. Da der einzelne Faden von so großer Freiheit ist, fügt man vor dem Weben eine Anzahl von Kokonfäden zusammen und bildet einen glatten Seidenfaden.
  • Um 250 g Seidenfaden zu erhalten, werden um die 3000 Kokons benötigt, das entspricht etwa 1 kg.
  • Anfallende Reste oder Kurzfaser werden versponnen = Bourretteseide. Bourretteseide hat ein rustikales, körniges Aussehen.
❂ Verwendung
  • Vorhänge
  • Seidenunterwäsche in der Verwendung für Babys und Kinder
  • Hemden, Blusen, Nachtwäsche, Vorhängen, Bettwäsche
  • Füllung von Seiden Bettdecken

 

Natürliche Chemiefaser

Die natürlichen Chemiefasern entstehen aus gelöster Cellulose. Diese wird zumeist aus Holz gewonnen, das zum Teil sogar ein Abfallprodukt der Forstwirtschaft ist. Daraus entstehen mehrere ökologisch entscheidende Vorteile.

❂ Vorteile
  • Holz ist ein regenerativer Rohstoff, der im Gegensatz zu Erdöl, schnell nachwächst
  • Cellulosefaser erleichtern das Recycling nach der Entsorgung, da sie vollständig biologisch abbaubar sind
  • alle chemischen Fasern in Zusammensetzung und Aufbau an ihre Bestimmung angepasst werden können
❂ Eigenschaften
  • angenehmer, glatter Griff
  • Saugfähig
  • Knitteranfällig
  • Schlechte Wascheigenschaften
  • Schöner Fall
❂ Gewinnung und Herstellung:
  • man verwandelt ein Naturerzeugnis (Zellulose oder Eiweiß) durch chemische Behandlung in eine klare, reine zu Fäden ausziehbare Flüssigkeit, die man durch enge Öffnungen zu feinen Fäden presst.
  • Die Bildung des gepressten und gezogenen Fadens nennt man „Spinnen“.

 

Synthetische Chemiefaser

Die Rohstoffe für die synthetischen Chemiefasern stammen in der Regel aus Erdöl.

❂ Eigenschaften
  • glatte Fasern
  • quellen nicht auf
  • schmutzabweisend
  • knitterarm
  • pflegeleicht
  • lange Lebensdauer
 
❂ Herstellung:
  • Um Chemiefasern herzustellen, benötigt man zähe, fadenziehende Flüssigkeiten.
  • Das durch Lösen oder Erhitzen entstandene Material heißt Spinnmasse.
  • Um aus Spinnmassen Endlosgarne zu gewinnen, werden unterschiedliche Spinnverfahren angewendet: das Trockenspinnverfahren, das Nassspinnverfahren und das Schmelzspinnverfahren.
  • Bei allen Verfahren wird das spinnbare Material durch die äußerst feinen Öffnungen einer Spinndüse gepresst und beim Austritt entweder zu Filamentgarnen (Endlosfasern) zusammengefasst und aufgespult oder zu Kabeln vereinigt.

BINDUNGSLEHRE / BINDUNGEN

Als Bindungslehre bezeichnet man in der Weberei die Lehre von der Systematik der möglichen Verkreuzungen von Kettfaden (Kette) und Schussfaden (Schuss) in Geweben. Die Art der Verkreuzung von Kett- und Schussfäden in einem Gewebe nennt man Bindung. Es gibt drei Grundbindungen:

Leinwandbindung

Die Leinwandbindung ist die einfachste und zugleich engste Verkreuzung der Kett- und Schussfäden. Die Leinwandbindung wird auch als Taft- oder Tuchbindung bezeichnet. Jeder Kettfaden liegt abwechselnd über bzw. unter einem Schussfaden. Die Bindungspunkte berühren sich an allen Seiten. Beide Seiten eines in Leinwandbindung gewebten Stoffes sehen gleich aus.

Körperbindung

Die Köperbindung kennzeichnet sich durch einen schräg verlaufenden Grat, den Köpergrat. Er entsteht durch den Versatz des ersten Kettfadens bzw. der Kettfadengruppe nach rechts oben. Die Höhe des Versatzes wird mit der Versatzzahl angegeben. Je nach Richtung der Diagonale spricht man von S-Köper oder Z-Köper. Die beiden Seiten eines in Köperbindung gewebten Stoffes sehen unterschiedlich aus. Beispiele für Köperstoffe sind Fischgrat-, Flachgrat- und Mehrgratköper. Leinwand- und Köperbindung ergeben feste strapazierfähige Stoffe.

Atlasbindung

Die Atlasbindung zeichnet sich durch ein geschlossenes, glattes und dichtes Warenbild aus. Sie besitzt regelmäßig verteilte Bindungspunkte die sich nicht berühren. Der Abstand zwischen einem Bindungspunkt zum anderen auf der nächsten Kettlinie heißt Steigung oder Versatz. Bei der Atlasbindung berühren sich die Bindungspunkte nicht und sind gleichmäßig verteilt. Auf diese Weise entsteht ein Gewebe, auf dem die Oberseite die parallelen Schussfäden bei weitem überwiegen, was dem Stoff einen vom Lichteinfall abhängigen Glanz verleiht. Der Stoff ist zweiseitig, auf der Rückseite überwiegen entsprechend die Kettfäden. Atlas ist ein Stoff, der gewissermaßen für gutes Aussehen optimiert wurde. Er ist schön, aber wenig beanspruchbar. Ein Wechsel zwischen Schuss- und Kettatlas ermöglicht eine Musterung des Stoffes (siehe Damast). Komplizierte Musterungen erfordern allerdings eine Steuerung der einzelnen Kettfäden am Webstuhl, was durch die erste industrielle Anwendung von Lochstreifen im Jacquardwebstuhl im 19. Jahrhundert möglich wurde.

GEWEBEARTEN

   

❂ Rips

 

❂ Jacquardgewebe

 

❂ Schaftgewebe

Gewebe mit feiner Kette und starkem Schuss oder mit starker Kette und feinem Schuss. Es entsteht eine längs- oder querlaufende, gerippte Oberflächenstruktur. Ripsgewebe ist steif, abriebs- und reißfest und wird daher gerne als Möbelbezugsstoff verwendet.   Ein Sammelbegriff für alle großrapportigen, schwierig gemusterte Stoffe. Durch das Anheben einzelner Kettfäden können sehr feingezeichnete Bindungsmuster (Fadenverflechtungen) hergestellt werden. Die Steuerung erfolgt über Disketten vereinzelt noch über Lochkarten.   Schaftweberei ist das Zusammenfassen der Kettfäden und auch das Heben und Senken der Gruppen. Der Schussfaden wird dabei zwischen den Kettfadengruppen hin- und hergeführt. Die Musterungsmöglichkeiten sind beim Schaftweben beschränkt, weil die Anzahl der einsetzbaren Schäfte begrenzt ist. Bessere Musterungsmöglichkeiten erreicht man mit einem Jacquardwebstuhl.
         
   

❂ Damast

 

❂ Scherli- oder Broschégewebe

 

❂ Chenille

Gewebe, bei dem sich kett- und schusssichtige Partien abwechseln, wodurch es möglich ist, figürliche Muster aller Art einzuweben. Damaste werden üblicherweise an speziellen Webstühlen mit Zugeinrichtungen hergestellt.   Bezeichnung für eine aufwendige und spezielle Art der Gardinenmusterung. Durch zusätzliches Einweben von Fäden in ein Grundgewebe wird das Muster gebildet. Die verbindenden Fäden zwischen den einzelnen Mustern werden von Hand oder von der Maschine abgeschnitten bzw. geschert.   Ist ein Gewebe, bei dem für den Schuss ein raupenähnlicher, samtartiger Faden verwandt wird. Es ist besonders dekorationsfähig, hat einen weichfließenden Faltenfall und eignet sich gut für bodenlange Vorhänge.
         
   

❂ Chintz

 

❂ Crash

 

❂ Taft

Der Ausdruck Chintz bezeichnet ein wachsüberzogenes, dünnes, glänzendes Baumwollgewebe in einer Leinwandbindung.   Ein vollsynthetisches Material, bei dem durch Stauchen/Prägen und thermisches Fixieren, Gewebeunregelmäßigkeiten und der gewollter Knittereffekt entstehen.   Glattes, leinwandbindiges Gewebe aus Seide oder Chemiefäden. Typisch sind sogenannte Taftknitter. Hat immer eine gewisse Steifigkeit.
         
   

❂ Moiré

 

❂ Velours, Samt

 

❂ Shantung

Ist ein wellenförmiges, wasserlinienartiges, mattschimmerndes Muster. Das Grundmaterial ist ein Taft- oder Ripsgewebe. Die verwendeten Garne können aus Viskose-Fasern bestehen. Echter Moiré entsteht durch Anfeuchten des Gewebes und Übereinanderlegen von zwei Stoffbahnen, die mit Walzen gegeneinander gepresst werden. Die dann entstehenden Formen der Linien können nicht beeinflusst werden. Beim unechten Moiré wird das Muster mit heißen Walzen eingeprägt.   Bezeichnung für ein textiles Produkt mit flauschiger Oberfläche. Als Samt wird das Gewebe mit einer Florhöhe bis 2 mm bezeichnet, Velours-Dekorationsstoffe werden überwiegend aus Baumwolle hergestellt. Nach den fachlichen Regeln wird bei Dekorationen und Schabracken der Velours so verarbeitet, dass der Flor in Kettrichtung von oben nach unten läuft.   Nach einer chinesischen Provinz benanntes Gewebe in Leinwandbindung das durch die Verwendung von chinesischer Wildseide (Tussahseide) in vorwiegend Schussrichtung ein unregelmäßiges, stark streifiges und mitunter noppiges Bild zeigt. Das unregelmäßige Warenbild wird auch mit speziellen synthetischen Garnen kopiert, so dass der Seidenlook als pflegeleichte Ware erhältlich ist.

 

Flachgewebe

Hierbei handelt es sich um Gewebe, welche keinen Flor besitzen, also zweidimensional sind. Sie weisen eine glatte bisweilen sehr strukturierte Oberfläche auf, welche zusätzlich durch Effektgarne oder Musterungen betont werden.

Als Voile bezeichnet man einen transparenten, feinfädigen, leinwandbindig gewebten Stoff. Gespinst und Zwirn werden hierbei in die gleiche Richtung gedreht, was einen sehr harten Zwirn ergibt. Aufgrund seines weichen Faltenfalls wird er hauptsächlich für Gardinen und Dessous eingesetzt. Voile wird meist aus hochgedrehten Polyester-Endlosgarnen oder Baumwolle hergestellt.
Als Batist wird ein sehr feinfädriger, dicht gewebter leichter Stoff bezeichnet, der vorwiegend aus Baumwolle, teilweise aber auch aus Chemiefaser, Leinen, Seide oder Viskose gewebt sein kann.
Ein Marquisette ist ein feinfädiger Stoff, der dreherbindig gewebt wurde. Dadurch entsteht eine gitterartige Optik. Beim Webvorgang werden Kettfäden mit Schussfäden verkreuzt. Durch konventionelles Weben kann also kein schiebefester Stoff in Gitteroptik hergestellt werde.
Rustikales Uni-Gewebe, Kett- und Schuss aus den gleichen Flammen – Effektgarn das den typischen Käseleinen Charakter verleiht.
Stoffe mit stark strukturierter Oberfläche aus vielen kleinen Schlingen. Boucle heißt im französichen so viel wie „in Locken gelegt“.
Georgette ist die Bezeichnung für ein dünnes, schleierartiges Gewebe aus Seide oder Kunstseide. Durch Verwendung verdrillter Fäden entsteht eine strukturierte Oberfläche mit Kreppeffekt. Georgette gilt als sehr haltbar.
Sablé ist ein feinfädiges Gewebe in Leinwandbindung, das oft aus Baumwolle oder Polyester besteht. Typisch ist der Einsatz von Glanzgarnen, durch die kunstvolle Glanzeffekte entstehen. Im Allgemeinen ist Sablé ein sehr weicher Stoff, der jedoch eine körnige Struktur hat.

Gardinen

Webgardinen

Die meisten Gewebe sind einlagige Gewebe mit jeweils nur einem Kett- und einem Schussfadensystem. Werden mehrere Kett- oder Schussfadensysteme verwendet, spricht man von verstärkten Geweben. Beispiele für verstärkte Gewebe:

  • Schussdouble (zwei Schussfadensysteme, ein Kettfadensystem).
  • Kettdouble (ein Schussfadensystem, zwei Kettfadensysteme).
  • Doppelgewebe (zwei Kett- und zwei Schussfadensysteme).

Typische Doppelgewebe sind Piqué, Côtelé, Kalmuck und Matelassé.

❂ Vorteile:

  • edle Optik durch Gleichmäßigkeit der Oberfläche
  • Transparenz durch Feinfädigkeit
  • hohe Längs- und Querstabilität

Wirkgardinen

Ein Gewirke ist ein durch Wirken hergestellter Stoff. Eigentlich handelt es sich um einen Stickstoff, da Gewirke nicht gewebt, sondern von einer mechanischen Stickmaschine erzeugt werden. Gewirke werden auf Wirkmaschinen, wie zum Beispiel der Raschelmaschine oder der Häkelgalonmaschine produziert.

Wolle und grobe Garne eignen sich zum Wirken ebenso wie sehr feine Garne. Mit feinstem Garn und hoher Maschendichte kann man hochwertige Bekleidungstextilien erzeugen. Es ist auch möglich, Muster einzustricken oder einzuwirken.

Bekannte Beispiele für gewirkte Stoffe sind z.B. Plüsch, Jersey, Trikot, Nylon, Fleece und Pannensamt.

❂ Vorteile:

  • große Elastizität
  • Knitterfestigkeit
  • Laufmaschenfest

Veredelung von Textilien

Appretur: Zu den Eigenschaften gehören besondere Oberflächenstrukturen, Steifheit, Weichheit, Glanz, Dichte, Glätte, Geschmeidigkeit, aber auch wasserabweisende, antistatische, flammhemmende oder antimikrobielle Ausrüstungen. Behandlung der Ware mit entsprechenden Mitteln, um Griff, Aussehen und Fülligkeit zu verbessern oder um bestimmte Gebrauchseigenschaften zu erzielen.

Ausrüstung: enthält jedes Gewebe. Bei Dekorstoffen ist von besonderer Bedeutung – die Pflege-leicht-Ausrüstung. Sanfor-Ausrüstung ist eine Spezialausrüstung, die starkes Einlaufen verhindert. Einsprung unter 1 %. Scotchgard-Ausrüstung ist eine Fleckschutzausrüstung – schmutzabweisend – Wasser abstoßend.

Dekatieren: Durch das Dekatieren verhindert man, dass Wolle und Wollmischgewebe einlaufen. Es ähnelt also dem Sanforisieren bei anderen Stoffen. Allerdings wird die Wolle mit Wasserdampf unter Druck behandelt.

Elektrostatische Aufladungen: Wird durch Trockenheit, Reibung und anderen ähnlichen Ursachen aufgebaut. Treten vornehmlich bei synthetischen Fasern auf.

Fixieren: Gewebe werden in ihrem Gefüge fixiert, zur höheren Formbeständigkeit im Gebrauch. Thermofixierung bei Gardinen für eine höhere Schiebefestigkeit.

Gasieren: Es werden überstehende Härchen maschinell, meist über einer Gasflamme, abgesengt bzw. abgebrannt oder abgeflammt.

Gaufrieren (Prägen, Blinddruck): Meist um eine besondere Optik und eine höhere Wertigkeit zu erzielen, aber auch zur Erreichung von Pflegeerleichterungen (z. B. Bügelfreiheit).

Imprägnieren: Ist eine durchtränkende Behandlung von festen porösen Stoffen. Durch Imprägnieren werden in textile Materialien aber auch Mittel eingebracht, die sie knitterarm, fraßgeschützt (Motten- und Käferschutz), fäulnissicher, flammsicher machen.

Kalandern: Sie werden auch zum Prägen, Glätten, Verdichten und Satinieren von Textilien benutzt. Textilien werden durch Walzen gepresst und dadurch glänzender, glatter, geschmeidiger und dichter.

Mercerisieren: Es wird Baumwolle unter Einwirkung von Zugspannung konzentrierter Natronlauge ausgesetzt. Hierbei quellen die Fasern auf, der Querschnitt verändert sich von nierenförmig zu rund und die Länge der Fasern verringert sich um bis zu 25%. Diese Strukturveränderungen führen zu:

  • seidenartigem, waschbeständigem Glanz
  • bessere Färbbarkeit
  • höhere Festigkeit
  • bessere Dimensionsstabilität

Plissieren: Behandlung mit Kunstharz und anderen Chemikalien, Faltenlegen und Pressen. Das Pressen von Meterware erfolgt bei Mitwirkung von feuchter Hitze auf Plissier Maschinen, kleinere Erzeugnisse werden manuell bearbeitet.